Zum Schluß möchten wir noch einige Bemerkungen anschließen, um den
Einstieg in die Spielpraxis zu erleichtern.
Viele Neueinsteiger erschrecken vor dem Mindestgebot von 120 beim Reizen.
(Immerhin ist das ja die überhaupt erreichbare Augenzahl.) Nur sollte
man bedenken, daß man auch noch melden kann und der Partner bei
Reizgewinn noch 4 Karten schiebt. Damit wollen wir nicht
“wildes” Reizen unterstützen, sondern übertriebener Vorsicht
vorbeugen. In unserer bisherigen Praxis haben wir es noch nicht erlebt,
daß ein Spiel ohne Reizgebot gespielt wurde.
Ein bißchen Übung erfordert die Spielansage. Günstig ist es, wenn
man von der Schwarzspielpunktzahl ausgeht und die Anzahl der abgehenden
Stiche ermittelt und für jeden Stich eine Richtpunktzahl festlegt. Die
so ermittelte Punktzahl zieht man von der Schwarzspielpunktzahl ab (letzten
Stich beachten!). Ein Beispiel: Die S-Partei besitzt S-Paar und gibt zwei
Stiche ab, wobei sie in jedem Fall selbst den letzten Stich bekommt. Für
jeden Stich berechnet VH 25 Punkte, also gehen höchstens 50 Punkte ab.
S-Schwarzspiel ergibt (120 + 20 + 80 =) 220 Punkte, minus 50 Punkte
ergibt 170 Punkte Spielansage.
Bei der Gestaltung des Spiels, also vor dem “Zurückschieben”
von VH, muß VH beachten, daß die N-Partei bei Erhalt eines Stiches evtl.
“ummelden” kann.
Einige werden sich sicherlich fragen, wozu diese umfangreichen Regeln
für das Ausspiel und das Bedienen gut sind, immerhin schränken sie die
Spielmöglichkeiten ein. Diese Regeln unterstützen ein Schwarzspiel und
erhöhen dabei die Spielmöglichkeiten. Ein Beispiel:
VH hat E-As, E-König, E-Ober, H-As, …
VH schiebt unter anderem
auch E-As zurück. Nachdem H-As und weitere stehende Karten gespielt
wurden, meldet VH Eichel und spielt E-König aus. Hat jetzt LH die
E-10, so muß er damit den König übernehmen und MH zieht den Stich mit
E-As ein. Der E-Ober ist dann die höchste Trumpfkarte.
Man überlege gut, wann man Trumpf meldet, denn solange kein Trumpf besteht,
kann keiner stechen …
Wir würden empfehlen, den Punkt 12 zum
Partnerfragen nochmals durchzulesen, denn hier steckt die Hauptfehlerquelle
beim Spielen.
Zum Abschluß noch ein Wort zur Fairneß: Bei keinem anderen Spiel kann
man durch noch so kleine Gesten oder scheinbar “harmlose”
Bemerkungen, so viel mitteilen, wie bei Marjapussi. Die größte Freude
beim Spielen wird verdorben, wenn nur einer am Tisch unfair spielt.
Jeder eindeutige Verstoß sollte deshalb mit Minuspunkten bestraft werden
(z.B. pauschaler Abzug von 100 Punkten). Sofern es die “nichtschuldhafte”
Partei nicht ausdrücklich anders verlangt, wird das Spiel abgebrochen
und die Karten werden neu ausgeteilt. Man sollte während des Spieles
über das Wetter oder gar nicht reden.
Wir wünschen allen, die sich die Mühe machen, dieses unterhaltsame Spiel
zu erlernen, viel Spaß beim Spielen.
Stefan Posselt und Raik Fötsch
kleine Änderungen von André Große
aufbereitet für wurzel.org von Stefan Möbius
|