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Marjapussi – Die Regeln
16. Mehrere Partien (Pussiturnier) < Inhalt
17 Einige Hinweise zum Spielen

Zum Schluß möchten wir noch einige Bemerkungen anschließen, um den Einstieg in die Spielpraxis zu erleichtern.

Viele Neueinsteiger erschrecken vor dem Mindestgebot von 120 beim Reizen. (Immerhin ist das ja die überhaupt erreichbare Augenzahl.) Nur sollte man bedenken, daß man auch noch melden kann und der Partner bei Reizgewinn noch 4 Karten schiebt. Damit wollen wir nicht “wildes” Reizen unterstützen, sondern übertriebener Vorsicht vorbeugen. In unserer bisherigen Praxis haben wir es noch nicht erlebt, daß ein Spiel ohne Reizgebot gespielt wurde.

Ein bißchen Übung erfordert die Spielansage. Günstig ist es, wenn man von der Schwarzspielpunktzahl ausgeht und die Anzahl der abgehenden Stiche ermittelt und für jeden Stich eine Richtpunktzahl festlegt. Die so ermittelte Punktzahl zieht man von der Schwarzspielpunktzahl ab (letzten Stich beachten!). Ein Beispiel: Die S-Partei besitzt S-Paar und gibt zwei Stiche ab, wobei sie in jedem Fall selbst den letzten Stich bekommt. Für jeden Stich berechnet VH 25 Punkte, also gehen höchstens 50 Punkte ab. S-Schwarzspiel ergibt (120 + 20 + 80 =) 220 Punkte, minus 50 Punkte ergibt 170 Punkte Spielansage.

Bei der Gestaltung des Spiels, also vor dem “Zurückschieben” von VH, muß VH beachten, daß die N-Partei bei Erhalt eines Stiches evtl. “ummelden” kann.

Einige werden sich sicherlich fragen, wozu diese umfangreichen Regeln für das Ausspiel und das Bedienen gut sind, immerhin schränken sie die Spielmöglichkeiten ein. Diese Regeln unterstützen ein Schwarzspiel und erhöhen dabei die Spielmöglichkeiten. Ein Beispiel:

VH hat E-As, E-König, E-Ober, H-As, … VH schiebt unter anderem auch E-As zurück. Nachdem H-As und weitere stehende Karten gespielt wurden, meldet VH Eichel und spielt E-König aus. Hat jetzt LH die E-10, so muß er damit den König übernehmen und MH zieht den Stich mit E-As ein. Der E-Ober ist dann die höchste Trumpfkarte.
Man überlege gut, wann man Trumpf meldet, denn solange kein Trumpf besteht, kann keiner stechen …

Wir würden empfehlen, den Punkt 12 zum Partnerfragen nochmals durchzulesen, denn hier steckt die Hauptfehlerquelle beim Spielen.

Zum Abschluß noch ein Wort zur Fairneß: Bei keinem anderen Spiel kann man durch noch so kleine Gesten oder scheinbar “harmlose” Bemerkungen, so viel mitteilen, wie bei Marjapussi. Die größte Freude beim Spielen wird verdorben, wenn nur einer am Tisch unfair spielt. Jeder eindeutige Verstoß sollte deshalb mit Minuspunkten bestraft werden (z.B. pauschaler Abzug von 100 Punkten). Sofern es die “nichtschuldhafte” Partei nicht ausdrücklich anders verlangt, wird das Spiel abgebrochen und die Karten werden neu ausgeteilt. Man sollte während des Spieles über das Wetter oder gar nicht reden.

Wir wünschen allen, die sich die Mühe machen, dieses unterhaltsame Spiel zu erlernen, viel Spaß beim Spielen.


Stefan Posselt und Raik Fötsch

kleine Änderungen von André Große
aufbereitet für wurzel.org von Stefan Möbius



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