Das Buch „Kombinatorische Optimierung erleben”, das von Stephan Hußmann
und Brigitte Lutz-Westphal herausgegeben wurde, gibt eine Einführung und Übersicht
über die wichtigsten Themen der Kombinatorischen Optimierung. Dabei versteht sich das
Buch unter anderem als Leitfaden für Lehrerinnen und Lehrer, wie man bestimmte Themen
in der Schule oder im Selbststudium vermitteln kann. Des Weiteren richtet sich das Buch an
Studierende der Mathematik und des Lehramts, Referendare, Schülerinnen und Schüler
und andere Interessierte.
Der größte Teil widmet sich der Graphentheorie. So werden Unterrichtskonzepte
beispielsweise für das Kürzeste-Wege-Problem, das Travelling-Salesman-Problem und
zum Finden minimaler Spannbäume vorgestellt.
Jedes Kapitel geht dabei in der gleichen Reihenfolge vor: Zunächst wird die
Problemstellung anhand einer Vielzahl von meist sehr praxisnahen Beispielen vorgestellt.
Zu bearbeitende Fragen sollen anhand dieser Beispiele den Schülern einen leichteren
Einstieg ins Thema ermöglichen. Ziel ist es vor allem, dass die Schüler selbst
Lösungskonzepte für die Problematik erarbeiten sollen. Anschließend werden
die Standardmethoden zur Lösung dieser Optimierungsprobleme vorgestellt, deren
Funktionalität auch bewiesen wird.
Neben der Graphentheorie werden auch Kombinatorische Spiele und das P-NP Problem betrachtet.
Die Zusammenstellung der hier behandelten Themen finde ich sehr gut. Diese sind alle
für den Mathematikunterricht oder weiterführende Arbeitsgemeinschaften geeignet.
Mein Eindruck ist allerdings, dass die Schüler an vielen Stellen deutlich
unterschätzt werden. Außerdem führen die umgangssprachlichen Erklärungen
manchmal zu einigen Verwirrungen. Für mich als Mathematiker wäre teilweise eine
genauere, mathematisch formelhafte Beschreibung leichter zu verstehen. Meiner Meinung nach
wird das Buch seinem Anspruch, ein Lern- und Arbeitsbuch auch für Studenten zu sein
nicht gerecht. Die hier vorgestellten didaktischen Konzepte richten sich eher an Schüler.
Insgesamt ist dieses Buch aber durchaus jedem Mathematiklehrer zu empfehlen, der den normalen
Unterrichtsstoff bereichern will oder Herausforderungen für Arbeitsgemeinschaften sucht.
Man sollte sich allerdings nicht zu akribisch an die vorgegebenen Konzepte halten und auch die
mitgelieferten Lösungen der Beispiele teilweise kritisch betrachten.
Lisa Schreiber
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