Rund um das Haus vom Nikolaus – das ist Untertitel und Motto des heute
vorgestellten Buches. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei
um ein recht unterhaltsames Buch rund um die Graphentheorie. Wer strengen
Formalismus sucht, wird wahrscheinlich enttäuscht sein: Es ist keine vollständige
Enzyklopädie über Graphentheorie.
Angesprochen fühlen können sich aber z.B. Schüler unter unseren Lesern, die
Standardliteratur als zu trocken empfinden. Auch Lehrer können sich etliche
Anregungen holen, wie man den Unterricht fesselnd und anwendungsbezogen gestalten
kann: “Graphentheorie ist spannender als Mathe”, entgegnete einmal ein
Schüler dem Autor. Geeignet ist das Buch auch für all jene, die wissen wollen,
womit sich eigentlich ein Mathematiker oder Informatiker beschäftigt.
Wie durchquert man eine Ausstellung? Was ist Hamiltons Spiel? Wie finde ich aus
dem Labyrinth? Wie findet der Briefträger die kürzeste Tour? Solche Fragen werden
nicht unbeantwortet bleiben. Auch der Heiratssatz wird behandelt, ebenso wie
Rangordnungsprobleme. Das Kapitel Körper und Flächen gipfelt dann
natürlich mit der berühmten Polyederformel und den platonischen Körpern.
Das letzte Kapitel widmet sich der Färbbarkeit.
Kaum eine Seite bleibt ohne Skizzen und Veranschaulichungen. Details zu den
auftretenden historischen Persönlichkeiten und die gewonnenen Aussagen sind
in Boxen hervorgehoben, was ein schnelles Wiederfinden ermöglicht.
An das Ende des Buches ist ein gesondertes Begriffsregister gestellt, das man
durch die hier gelb gefärbten Seiten schnell aufschlagen kann. Selbstverständlich
gibt es auch Übungsaufgaben: Zwanzig bis dreißig solche runden jedes Kapitel ab.
Für das Selbststudium werden sogar Lösungsvorschläge zum Nachsehen angeboten.
Also, was hätte Theseus im Labyrinth ohne seinen Faden machen können?
Markus Lilienthal
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