Wissenschaft zwischen Qualitas und Quantitas, herausgegeben von Erwin
Neuenschwander, entstand aus einer Vortragsreihe des
Wissenschaftshistorischen Kolloquiums der ETH
und der Uni Zürich. In diesem Buch wurden ein
längerer und neun kürzere Aufsätze zusammengefasst, mit ergänzenden Bemerkungen
versehen und um ein sehr ausführliches Literaturverzeichnis zur Thematik erweitert.
Grundlage dieser Vortragsreihe ist die Betrachtung der Wissenschaftsentwicklung
unter dem Aspekt der immer weiter um sich greifenden Mathematisierung, Mechanisierung
und Quantifizierung.
Die einzelnen Aufsätze beschäftigen sich jeweils mit unterschiedlichen Epochen und
unterschiedlichen Teilbereichen der Naturwissenschaften. Im Mittelpunkt steht jeweils
das Gegen- und Miteinander qualitativer und quantitativer Ansätze. Der Bogen spannt
sich von Altertum und Mittelalter, in denen die Wissenschaftskonzeptionen noch weitgehend
qualitativ orientiert waren, über die beginnende Neuzeit, in der sich das quantitativ
messende Paradigma mehr und mehr durchsetzte, bis hin zur Gegenwart. Mit der in den
letzten Jahren zu beobachtenden “Renaissance des Qualitativen” auf
zahlreichen Gebieten, wie sie sich beispielsweise in der Diskussion um den
Begriff der “Nachhaltigkeit” offenbart, schließt sich dann der Kreis.
Durch die Vielfalt der Themen – antike Philosophie, Keplers Weltharmonik,
Farbenlehre bei Newton und Goethe, Chemie, Physik, Mathematik und Medizin
(um nur einige zu nennen) – ist für jeden
wissenschaftshistorisch Interessierten etwas dabei. Spezielle Vorkenntnisse sind
nicht erforderlich, allerdings sind Sprachkenntnisse hilfreich, da ein Aufsatz
komplett in Englisch ist und viele Zitate in den Originalsprachen (Latein,
Französisch, Englisch) angegeben werden.
Stefan Schwarz
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