„Der erste Tote hieß Jürgen Behrmann und lag in einer großen Blutlache in seiner eigenen Autowerkstatt – aus kürzester Entfernung erschossen.” So hat noch keine Besprechung eines Buchs in unserer Zeitschrift begonnen. Doch auch die Vorliebe der Deutschen für Krimis lässt sich mit der Liebe zur Mathematik verbinden. Dies dachten sich die Mitarbeiter des mathematischen Forschungszentrums Matheon – und riefen als Teil des „Berliner Krimi-Marathons” einen Literatur-Wettbewerb unter dem Motto „Mathe ist überall” aus: Die Einsendungen sollten Kurzgeschichten sein, die das Genre des Kriminalromans auf kreative Weise mit Mathematik verweben.
Der Erfolg dieser Aktion war überwältigend: Über einhundert Einsendungen aus fünf Ländern von sieben- bis über siebzigjährigen Autoren erreichten die Jury! Die besten dreißig, die sich in einer Vorauswahl qualifiziert hatten, darunter natürlich auch die später prämierten Top Drei, finden sich nun gesammelt im vorgestellten Buch. Da die Geschichten eine gewisse Länge nicht überschreiten durften, findet man hier viele kleine, kurzweilige Fälle, die in völlig verschiedener Weise die Thematik beleuchten.
Aufgrund der Verschiedenheit und Vielzahl der Autoren der einzelnen Geschichten finden sich natürlich sehr verschiedene Erzählstile. Insbesondere die Preisträger Stephan Hecker, Dieter Creutzburg und Martina Kleinau (erster bis dritter Preis) schrieben Beiträge, die mit einer eigenen Note auffallen.
Wen also interessiert, was der Mathematik-Professor Sonntag-Abend in seinem Büro macht, warum durch Null zu teilen tödlich sein kann oder wie man dem Mörder von Jürgen Behrmann auf die Schliche kam, der findet in dieser Sammlung mathematischer Kriminalgeschichten eine gute Unterhaltung. Nicht zuletzt ist es damit auch als kreatives Ostergeschenk für Mathematik-Interessierte geeignet.
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