Im letzten Jahr feierte das Carl-Zeiss-Gymnasium in Jena sein
fünfzigjähriges Jubiläum. Anlässlich dessen erschien das Buch
„50 Jahre Spezi in Jena”, geschrieben vom aktuellen
Direktor. Die Wurzel ist der Spezi von jeher eng verbunden, viele der
Schüler, die zu unseren Schülerakademien kommen, lassen sich dort die
allgemeine Bildung angedeihen. Dementsprechend nennen etliche der
Aktiven, die die Wurzel im Laufe der Jahre begleitet haben, ein Abitur
von dort ihr Eigen.
Das Buch ist ein Streifzug durch die Schule und ihre Geschichte und
damit zugleich durch die Mathematik. Man erkennt im
Schulgebäude oft die Handschrift von Dr. Carsten Müller mit den
Puzzles aus der diskreten Geometrie oder den Zahlenspielen, die an
vielen Stellen zu finden und zum Teil sogar fest eingebaut
sind. Diese und die eine oder andere zugehörige Anekdote stellt er im Buch nun vor. Beispielsweise gibt es ein Kapitel über
Zerlegungsprobleme (man denke an Tangram), eines über Spiele (wobei natürlich auch Skat nicht fehlen darf), eines über die „Mathemorphosen”
(raumgreifende Konstruktionen, die verschiedene mathematische
Fragestellungen vergegenständlichen) und auch eines zu Kegelschnitten
und anderen Konstruktionen, die auf dem Schulhof realisiert sind.
Besonders interessant ist das Buch natürlich für ehemalige Schülerinnen und Schüler der
Schule, aber auch andere Leser werden daran Gefallen finden. Im
lockeren Erzählstil werden viele Fragen aufgeworfen und einige davon
auch beantwortet (ohne allerdings umfassende theoretische Herleitungen zu
bemühen). Diese eignen sich meist auch für eigenes Ausprobieren, so
ist etwa die Frage nach einem Quader, dessen sämtliche Seiten und
Diagonalen ganzzahlige Längen haben, ein ungelöstes Problem. Die vielen
farbigen Abbildungen illustrieren die Probleme dabei sehr schön.
Insgesamt handelt es sich um ein recht kurzweiliges Buch, das ein straffes Tempo vorlegt
und dabei eher Denkanstöße zum selber Knobeln als viel Theorie bietet.
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