Warum ist unsere Welt, vom Mikrokosmos der Elementarteilchen bis zu den
Strukturen des Weltalls, auf so rätselhafte Weise von mathematischen
Gesetzen regiert? Könnte es sein, daß das gesamte Universum aus
Mathematik gewirkt ist und die mathematischen Gesetze als Teil der Natur
„entdeckt” werden müssen?
Oder verhält es sich vielmehr so, daß die Mathematiker die
Mathematik erst erschaffen, so wie man Kunstwerke schafft? Es sind diese
grundlegenden Fragen des Faches, die A. K. Dewdney zu einer fiktiven Reise
durch das Reich des mathematischen Denkens veranlassen.
Der Autor beginnt seine Odyssee in den Ruinen von Milet, wo er zusammen
mit Professor Pygonopolis der Frage nachgeht, ob die Welt, wie Pythagoras
es gelehrt hat, vollständig aus Zahlen konstruiert ist. Und auch am
folgenden Tag, diesmal in Athen, debattieren die beiden Gelehrten
über die frühe griechische
Mathematik. Anschließend begibt sich Dewdney nach Jordanien, und in der
arabischen Wüste diskutiert er mit Professor al-Flayli über islamische
Mathematik und Astronomie. Noch immer auf der Suche nach der Realität der
Mathematik trifft er wenig später in Venedig auf die Physikerin Maria Canzoni,
die die bizarren Rätsel der Atomphysik und der Quantentheorie erläutert. In
Oxford schließlich weiht Sir John Brainard den Autor und den Leser in die
Grundgesetze der Gruppentheorie und die Welt der Computer ein.
So verschieden die Gesprächspartner und die angeschnittenen Themen auch sein
mögen, sie alle beleuchten Dewdneys Frage nach dem Wesen der Mathematik von
verschiedenen Seiten und gewähren auf unterhaltsame Weise neue Einsichten in
die Welt der Zahlen.
André Große
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