Wer angesichts des Titels ein Buch über mathematische Spielereien oder spielerische Mathematik
erwartet, wird durch einen Blick ins Inhaltsverzeichnis oder beim bloßen Durchblättern eines
Besseren belehrt.
Wenn man als Leser bereits auf Seite 2 auf die Definition des Nash-Gleichgewichts stößt,
merkt man daran zweierlei – der Autor hat noch viel vor und möchte sich nicht allzu
lange mit Beispielen und Motivation aufhalten.
Im ersten Kapitel werden Nicht-kooperative Spiele mit zwei und mehr Spielern behandelt. Für
diesen Teil gibt es auch Übungsaufgaben mit Lösungen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit kooperativen Spielen, wobei der Begriff des Cores und
des τ-Wertes im Vordergrund steht.
Wie man nicht-kooperative Spiele in kooperative umwandeln kann, ist Themenschwerpunkt des
dritten Kapitels. Das letzte Kapitel schließlich widmet sich dynamischen Spielen.
Anwendungsbeispiele werden zwar angegeben, in der Regel aber nicht allzu ausführlich und eher
theoretisierend besprochen.
Auf den Umschlagseiten stellt sich das Buch selbst als mathematisch präzise Einführung in die
Grundlagen der Spieltheorie und deren dynamischer Behandlung vor. Als Einsteigerlektüre ist es
für den interessierten Laien allerdings kaum geeignet. Kann man nötiges Vorwissen (lineare
Optimierung, zeitdiskrete dynamische Systeme) zum Teil auch dem Anhang entnehmen, so wird man
doch ohne Mathematikstudium dem eng an die mathematische Formelsprache angelehnten Stil
nur schwer folgen können.
Wer hingegen bereits vorhandenes Wissen zur Spieltheorie vertiefen und präzisieren möchte,
wird schon eher seine Freude am vorliegenden Buch haben.
Stefan Schwarz
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