An das ungläubige Staunen seitens Mathelagerunkundiger („Ihr macht in den
Ferien Mathe?”) hatten sich die meisten der etwa 40 Schüler (und Betreuer)
schon gewöhnt, die sich am Donnerstag, dem 17.7., in Jena trafen, um
scheinbar zusammenhangslose Worte wie Ferien, Mathe und Spaß miteinander zu
verknüpfen. Nach einer zweistündigen Zugfahrt erreichten wir
Waltershausen. Die Jugendherberge war nicht sehr groß, aber gemütlich.
(Ernsthafte Probleme gab's nur, wenn man sich oben im Doppelstockbett
befand und seinen Kopf etwas hob.)
Beim Essen zeigte sich dann das Durchsetzungsvermögen jedes einzelnen. Leider
kam es häufig vor, daß Zuspätgekommene nichts bzw. nur noch wenig
bekamen, so daß Andrea über die Essensschlacht wachen mußte. Deshalb
freuten wir uns alle besonders über das vom Wurzel-Verein spendierte
Eis-essen!
Der Unterricht fand in zwei verschiedenen Häusern statt. Dies führte sogar
zu etwas unkonventionellen Lehrnmethoden: Aufgrund eines besetzten
Raumes wurden die Ältesten einmal im Bett unterrichtet. Der Stundenplan
war für jede Klassenstufe abwechslungsreich gestaltet. Von
Zahlentheorie, Färbungen und Induktion über Gruppentheorie, Inversion bis zu
Ordinalen und Taylorpolynomen war alles Interessante zu finden.
Die Freizeit wurde fürs obligatorische Pussispielen (das auch alle Neuen
erlernten), für Fußball, Volleyball (in einer zur Verfügung gestellten
Halle), Tischtennis und zum Diskutieren von (mathematischen) Problemen
genutzt.
Prof. Dr. Hertel hielt einen interessanten Vortrag über „Pflasterungen von
Polygonen”, der auch für die jüngeren Schüler verständlich war, und
Johannes' Vortrag brachte uns auf anschauliche Weise dazu, Jonglieren
einmal anders zu betrachten.
Das Wetter war leider oft regnerisch. Jedoch scheuten einige nicht
15°C Wassertemperatur und statteten dem Freibad einen Besuch ab.
Unsere Wanderung zur Marienglashütte und der sich dort befindlichen
Kristallgrotte wird sicher nicht nur wegen des unerwartet langen Weges in
Erinnerung bleiben. Zurück ging's dann in der gemütlichen Thüringer
Waldbahn. Auch die Ganztagswanderung zum Inselsberg und zur Sommerrodelbahn
weckte nach anfänglicher Zurückhaltung Begeisterung.
Nebenbei wurden ein Skat-, Schach-, Pussi- und ein Kegelturnier organisiert.
Filme wurden gezeigt, und wir saßen gemütlich beim Lagerfeuer. Das Berg- und
Abschlußfest moderierten wir selbst, wobei letzteres (dank der schönsten
Torte, die es je gab!) ein besonders großer Erfolg war.
Überraschend besuchten uns sogar Schüler, die nicht mitgefahren waren und
dies offensichtlich bereuten. So konnte sich also niemand der Faszination
dieses gelungenen Mathelagers entziehen, und wir fuhren alle mit der
gegenseitigen Versicherung, beim nächsten MaLa wieder dabeizusein, nach
Hause.
Jana George, Jena
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