Früher galt die Mathematik als eine brotlose Kunst.
In dieser Zeit schrieb ein armer Mathematikstudent verzweifelt einen Brief
an den Lieben Gott:
Lieber Gott im Himmel!
Schicke mir bitte 100 Mark! (in Worten: Hundert)
Mit bestem Dank im Voraus
gez. stud. math. Albrecht Kotz von Orlamünda
Die Mitarbeiter im Postverteileramt wußten aber nicht so recht,
wohin sie den Brief schicken sollten (Der Himmel hatte keine Postleitzahl).
So wurde der Brief geöffnet.
Die Postbeamten sammelten spontan Geld für den armen Studenten. Es
kamen 96 Mark zusammen. Diese schickten sie dem Studenten.
Einige Tage später erhielt die Post einen weiteren Brief an den lieben
Gott:
Lieber Gott!
Ich danke Dir von Herzen für Deine rettende Spende. Aber stell Dir vor,
haben doch die Postbeamten 4 Mark in die eigene Tasche gesteckt…
(erschienen in Die Wurzel, Heft 11/1979 und Heft 6/1990)
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